Nach einer kalten und feuchten Nacht auf ca. 1000m Höhe brechen wir gegen 9 Uhr auf und fahren in Richtung Mbeya. Wir haben einen Passagier aus Südafrika mit aufgenommen: Adam, er ist 25 und möchte mit seinem Rucksack durch Afrika, Süd- und Nordamerika und Indien. Heute aber wollen wir gemeinsam zum Ngozi Kraterseee wandern. 40 km vor Mbeya geht es links ab und wir landen an einer Schranke, davor stehen ca. 8 junge Männer. Sie verlangen 10.000 Tansanische Shilling (4,10 Euro) pro Person Eintritt und weitere 10.000 Shilling für einen Guide. Der sei obligatorisch. Wir handeln sie auf 20.000 Shilling für 3 Erwachsene herunter, die Kinder kosten ja wohl nichts! Einen Führer wollen wir überhaupt nicht, also behaupten sie, dass wir einen security guard fürs Auto bräuchten. Wir lehnen ab. Schließlich geben sie nach und wir fahren.
Etwa 10 Minuten später parken wir und wandern durch eine absolut beeindruckende grüne Hölle. Es gibt alle Arten von Bäumen hier: riesige Bananenstauden, hohe Blätterbäume mit Lianen, sogar Nadelbäume. Und alles ist so wahnsinnig grün!
Wir wandern eine gute halbe Stunde auf einem Forstweg leicht bergan, dann begegnet uns ein Auto, das an einem großen Stein steckengeblieben ist. Ein Tansanier hat ein paar Touristen zum Ausgangspunkt der Wanderung gebracht (mit einem normalen Auto!) und kommt nun nicht mehr weg. Wir helfen so gut wir können, aber es bringt nichts. Schließlich laufen wir weiter. Er muss seine Kumpels aus dem Dorf holen … (als wir auf dem Rückweg sind, steckt er an einer anderen fest und sein Auto ist völlig ruiniert – hakuna matata…).
Der Aufstieg ist steil, aber nach einer knappen Stunde sind wir oben und genießen den Ausblick auf den großen Krater, den blauen See und die umliegenden Berge. Eine Gruppe von Tansaniern kommt uns entgegen, während wir Mittagspause machen. Zwei junge Männer, Studenten aus Mbeya, unterhalten sich mit uns, wir schießen ein paar Fotos, etc. und dann wollen sie mit uns zurück zum Auto laufen. Wir sind nicht so richtig begeistert, wollen aber auch nicht nein sagen.
Wir nehmen sie also auch noch mit: Ich sitze mit Adam vorn, die Kinder sitzen hinten auf dem „Sofa“ und die beiden Tansanier auf dem Boden. In der Mitte steht noch Adam´s großer Rucksack. Es ist folglich recht eng im Onkel Deutz. Aber bis Mbeya ist es nicht weit und die Kinder bringen den beiden während der Fahrt schnell Uno bei. Also wir an der Schranke vorbeikommen, hält uns der Wächter wieder an und möchte nochmals Geld von uns. Zum Glück schreiten unsere beiden Mitfahrer ein und regeln die Sache schnell und unkompliziert.
Ich frage sie, ob sie uns in Mbeya beim Besorgen neuer SIM-Karten für Tansania behilflich sein könnten. „Yes of course, we can help you!“
Sie zeigen uns, wo wir anhalten sollen. Wir sind mitten auf einem sehr belebten Markt und an einem der Tische gibt es tatsächlich SIM-Karten zu kaufen. Ja, was soll ich sagen: Es dauert ca. 1h Stunde bis wir zwei SIM-Karten von zwei verschiedenen Anbietern mitsamt Internet-Datenbündel haben. Aber ohne unsere zwei Helfer hätten wir das nie geschafft! Wir sind inzwischen schon sehr dankbar, dass wir die beiden mitgenommen haben. Und als wir dann auch noch erfahren, dass sie Massai sind und dass sie uns in der Nähe von Arusha zu sich nach Hause einladen möchten, sind wir ziemlich begeistert. Wir tauschen also E-Mail und Handynummern aus und versprechen, dass wir uns melden, wenn wir in Arusha sind.
Es ist inzwischen schon wieder sehr spät geworden und es wird nicht einfach, einen Campingplatz zu finden. Nach einigem Hin- und Herirren, einem zu niedrigen Tor und vielem Fragen, gelangen wir schließlich zur Karibuni Mission. Geschafft! Nun schnell noch ein paar Nudeln ins kochende Wasser, Adam bekommt auch noch etwas ab und dann schnell ins Bett!
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