Rückblick zum 17.11.2016
Wir übernachten auf dem Campingplatz Fusina ganz in der Nähe des Fähranlegers der Griechenlandfähre. Auf dem großen Areal befinden sich gerade mal noch drei weitere Wohnmobile, ein Zelt (eine südkoreanische Familie mit zwei Kleinkindern auf Weltreise) und ein VW-Caddy mit einem Polen, der gern reist. Ansonsten herrscht gähnende Novemberleere. Vom Onkel aus sehen wir direkt vor unserer Nase riesige Containerschiffe und Fähren vorbeifahren. Das Praktische an diesem Campingplatz ist seine Nähe zur Bootsablegestelle nach Venedig. Wir können nämlich nach dem Frühstück zu Fuß am Campingplatz los und 100m weiter steigen wir ins kleine Fährboot, das uns direkt in die Stadt der Liebe bringt.
Es ist etwas neblig, die Sonne hat es heute schwer. Wir haben alle Klamotten an, die wir besitzen. Das ist leider nicht so besonders viel … Auch entspricht es nicht ganz dem italienischen angesagten „Chic“.

Wir haben keinen genauen Plan und laufen einfach mal los. Klar, zum Markusplatz wollen wir und dann einfach einen Eindruck dieser Stadt bekommen. Venedig ist auch im November schön. Wir finden es toll, dass es keinen Autoverkehr gibt, stattdessen viele kleine Gassen mit netten Läden, Eisdielen, Osterias, Restaurants, etc. Es ist nicht voll, aber auch keineswegs ausgestorben. Ein tolles Flair!
Etwas frierend warten wir darauf, dass die Sonne ihre wärmenden Strahlen zu uns auf die Erde schickt. Tut sie aber nur sehr sporadisch, und durch die engen Gassen dringt kaum etwas zu uns hinab. Unser mitgebrachtes Mittagsvesper müssen wir heftig gegen die Tauben verteidigen. Die Kinder machen sich einen Spaß daraus, diese mit der Hand zu füttern.
Trotz der Kälte sind wir wild entschlossen, heute endlich unseren so lange versprochenen italienischen Eisbecher zu essen – aber bitte in der Sonne! Nur auf dem Markusplatz scheint sie noch. Hier kostet der Eisbecher allerdings zwischen 13 und 18 Euro. Das ist uns dann doch zu viel! Wir besichtigen die eindrucksvolle Basilika und laufen zurück Richtung Fähranleger. Fast schon haben wir die Hoffnung auf einen Eisbecher aufgegeben, da finden wir doch noch eine Gelateria – in der man drin im Warmen einen Eisbecher für 7-8 Euro bekommt. Wir gönnen uns ein dickes Banana-Split. Das haben wir uns wirklich verdient, oder?

Die Rückfahrt treten wir gegen vier Uhr an und sind froh, dass die Heizung im Onkel heute funktioniert. Mit einem heißen Tee kann man es dort ganz gut aushalten.
Wir sind ja ganz schöne „Warmduscher“ im Vergleich zu unseren Campingplatznachbarn – der südkoreanischen Familie: Der Vater läuft heute den ganzen Tag in Shorts durch die Stadt, seine 1- und 4-jährigen Söhne sind auf dem Campingplatz nur mit Windel, T-Shirt und Badelatschen auf der Rutsche unterwegs, die Familie schläft im Zelt – Respekt!!

Morgen werden wir in Richtung Gardasee aufbrechen und dann Freunde ins Innsbruck besuchen. Heimat, wir kommen!