In dieser Rubrik wollen wir die Campingplätze aus unserer Sicht beschreiben, das heißt aus Sicht einer Familie mit Kindern und ihren Bedürfnissen. Das heißt nicht, dass die Campingplätze tatsächlich so sind, nur, dass wir den Platz und die Menschen dort so erlebt haben. Andere Familien werden andere Erfahrungen machen. Andererseits hilft es doch manchmal bei der Qual der Wahl, wenn man persönliche Erfahrungsberichte von Orten lesen kann, die man vielleicht selbst einmal bereisen möchte oder bereist hat.
Walvis Bay: Lagoon Chalet und Caravan Park
Dieser Platz wurde uns als sicher, günstig und zentrumsnah empfohlen. Es war unser erster Campingplatz in Namibia überhaupt, und wir haben sowohl die Chalets als auch den Caravan Park ausgiebig getestet – wir waren insgesamt zwei Wochen dort.
Der ganze Park ist sehr ordentlich und aufgeräumt. Die Leute an der Rezeption sind äußerst hilfsbereit und entgegenkommend. W-LAN gibt es nur direkt an der Rezeption und im Restaurant des Platzes. Leider ist nur das Restaurant nicht sonderlich empfehlenswert: unfreundliches Personal und mittelmäßiges Essen.
Die Chalets sind einfach, aber super sauber. Sie werden sogar jeden Tag durchgeputzt und man bekommt neue Handtücher. Es gibt eine Terrasse mit Grillstelle, eine kleine Küche, die mit allem Notwendigen ausgestattet ist. Auch der Campingplatz ist sehr gepflegt, der Sand wird jeden Tag gerecht. Es gibt Schatten unter Bäumen, nur die Stellplätze sind für namibische Verhältnisse etwas eng aufeinander. Supersauberer Waschraum mit Badewanne. Waschmaschine.
Fazit: Chalets sind günstig, der Campingplatz eigentlich auch, alles super. Einziger Nachteil: Der Platz liegt an der Lagune (aber ohne Meersicht) und ist relativ weit vom Stadtzentrum und dem nächsten Supermarkt entfernt (geschätzt 5 km).
Preis: 350 Namibische Dollar für 5 Personen pro Nacht (21 Euro)
Windhoek: Cardbordbox Backpacker
Diesen Backpacker würden wir definitiv nicht weiterempfehlen. Er liegt zwar zentrumsnah und ist an sich eigentlich ein schönes Gebäude mit hübschem Garten und Pool mit Bar. Leider ist er total verwahrlost und heruntergekommen, das Personal lustlos, unmotiviert und alkoholisiert. Die Räume sind dreckig und wann die Bettwäsche das letzte Mal gewaschen wurde, steht in den Sternen. Es gibt nichts zu essen, auch kaum Frühstück, obwohl im Preis eigentlich ein Pfannkuchen pro Person enthalten ist.
Preis: 700 Namibische Dollar für 5 Personen pro Nacht (28 Euro)
Namib-Naukluft Nationalpark, Nähe Kuiseb Canyon: Camp Mirabeb
Für dieses Camp braucht man ein Permit, das für den gesamten Nationalpark gilt. Es ist eigentlich nur ein Stellplatz mit Plumpsklo, dafür aber einer mit wunderschöner Aussicht. Man fühlt sich beschützt durch die Felswände und hat doch einen wunderbar freien Blick über die Ebene. Einfach hinfahren!
Kurz vor Überquerung des Gamsbergpasses: freier Stellplatz
Die Straße (C26) vom Kuiseb auf den Gamsberg war für unseren Onkel Deutz sehr hart. Viel Waschbrett. Dafür wurde er mit diesem tollen Stellplatz verwöhnt. Tolle Aussicht auf grüne Berge, absolute Ruhe und doch direkt neben der Straße. Sehr empfehlenswert.
14 km südlich von Solitaire: Camp Ababis
Ruhiger Campingplatz in der Nähe eines Farmhauses. Sehr heiß, sehr windig, sehr trocken, aber schön und mit Atmosphäre. Die Kinder waren umsonst (sonst zahlt man pro Person und Kinder unter 12 Jahren die Hälfte). Am besten waren die Duschen: mit Liebe dekoriert und romantisch mit Kerzenlicht ausgestattet.
31 km südwestlich von Camp Ababis: Guestfarm Büllsport
Hier waren wir als Tagesgäste, keine Campingmöglichkeit. Das Guesthouse ist nett, der Pool für die Kinder sehr schön. Obwohl wir eine Tagesgebühr gezahlt haben, kamen wir uns aber nicht sehr erwünscht vor. Die schwarze Angestellte hatte uns allerdings eine Tagesgebühr von 100 NamD (6 Euro) für die ganze Familie genannt, im Nachhinein erfuhren wir von der deutschsprachigen Besitzerin, dass dies eigentlich pro Person sei. Uff! Da wären wir nicht geblieben.
Zum Mittagessen haben wir extra einen Snack bestellt – naja, die Sandwiches waren ehrlich gesagt ein Witz …..
Naukluft Nationalpark, Naukluft Mountain Zebra Park
Einer unserer schönsten Plätze: direkt an einem Bach, durch viele Bäume schön beschattet, in einem relativ engen Tal mit Blick auf Felsen, Klippschliefer und Paviane (die sind evtl. der einzige Nachteil, bei uns war aber alles ok). Super gute Duschräume, sauberes Wasser, schöne Wanderwege. Alles tipptopp – wäre da nicht der Hinweis auf die schwarze Mamba gewesen …. Wir haben zum Glück keine gesehen.
Sesriem, Campinpplatz direkt hinter dem ersten Gate zum Nationalpark
Heiß, sandig, windig. Netter Pool, frisches Brot, kühles Bier. Duschräume ok. Kurz hin, am nächsten Morgen die ersten in Sossusvlei sein, danach wieder raus.
Namibrand, freier Stellplatz
Das ist ein privater Naturpark, campen verboten. Wenn man aber erst am frühen Nachmittag von Sesriem loskommt, wird die Fahrt ganz schön lang. Wir haben ca. in der Mitte des Parks an einem Farmhaus gefragt, ob wir in ihrem Garten stehen könnten. Es stellte sich heraus, dass es das Haus der Parkranger war. Sie waren nicht sonderlich begeistert, haben uns aber gewähren lassen.
Tolle Tiersichtungen möglich: Zebras, Oryx, Giraffen und Springböcke
Betta, Campingplatz an der Tankstelle
Wir haben nur einen kurzen Stopp gemacht, eingekauft und ein Milchshake getrunken. Liebevolles kleines Restaurant und Cafe, für einen Zwischenstopp nicht zu verachten. Und der kleine Laden hatte sogar Müsli! Der Camingplatz sah auch sehr nett aus.
Farm Koimasis
Wir haben extra den 20 km langen Abzweig mit ziemlich schlechter Straße in Kauf genommen, weil in unserem Reiseführer diese Farm so wärmstens empfohlen wurde. Ja, sie ist wunderschön angelegt. Die Duschhäuschen mit ihrer Rückwand am Fels sind toll, die Stellplätze mit überdachter Sitzecke sehr hübsch. Leider ist die Farmersfamilie dermaßen unfreundlich, ich würde schon fast sagen, arrogant, dass ich diesen Platz trotzdem nicht unbedingt empfehlen kann.
Eigentlich sollte man dort auch reiten können, aber auf Nachfrage geht das nur mit mindestens zwei Personen und ab 14 Jahren. Also nichts für Juli und auch keinerlei Entgegenkommen. Leider ist der Campingplatz auch so weit entfernt von der Farm, dass Kinder nicht selbständig dort hinlaufen können, um die vielen Vögel, Enten, Hühner, etc. zu betrachten. Und das Wohnmobil bewegt man deswegen auch nicht so schnell.
Wir sind trotzdem zwei Nächte geblieben. Weil die Lage so traumhaft war. Und das Oryxfleisch zum Grillen auch äußerst lecker war. Und zum Schluss hat sie uns sogar noch einen Familienrabatt eingeräumt. Geht doch!
Farm Tiras
Auch diese Farm wurde uns im Reiseführer empfohlen. Vor allem die Führung über die Farm von Frau Koch sollte man nicht verpassen. Der Platz war wieder sehr schön. Allerdings auch über 2 km entfernt von der Farm. Frau Koch war zuhause, leider ging es ihr persönlich gerade nicht so gut. Eine Führung hat sie trotzdem mit uns gemacht. Und weil wir kein Brot mehr hatten, bekamen wir von ihr äußerst leckeres selbstgebackenes Vollkornbrot. Diese Farm samt Führung ist sehr zu empfehlen, Frau Koch ist sehr kinderlieb, aber ich bin nicht sicher, wie lange sie diesen Betrieb so weiterführen wird (bzw. führen kann)
Aus: Camping und Lodge Klein-Aus-Vista
Netter Campingplatz mit Schatten und Webervögeln, ca. 3 km entfernt von der wunderschönen Lodge mit Pool, den man sogar ohne Zusatzgebühr nutzen darf, dort auch freies W-LAN. Besonders zu empfehlen: Der Kuchen!
Rosh Pinah: selbstgewählter Stellplatz am Sportplatz
Wir haben uns sicher gefühlt, es war ruhig und die Kinder hatten Unterhaltung von der Lokalbevölkerung: ca. 5 schwarze Kinder hatten sich um Onkel Deutz versammelt und es wurde gemeinsam Fußball gespielt, Rad gefahren und Seil gesprungen.
Aussenkehr: Resort und Camping Norotshama
Nach heißer und extrem staubiger Fahrt entlang des Orange River ein Paradies! Anders kann man es nicht beschreiben, wenn auch nicht ganz günstig, aber das ist es allemal wert! Gras, Wasser, großer Pool, Spielplatz mit Trampolin, freies WLAN im gesamten Campingplatz, Restaurant mit schöner Aussicht auf den Fluss, kein Wind, kein Staub, Froschkonzert – einfach schön!