Heute packen wir unsere Rucksäcke, wissen aber noch nicht, wo wir am Abend schlafen werden. Normalerweise schlägt mir so etwas nicht auf die Stimmung, aber an diesem Tag habe ich einfach so überhaupt keine Lust auf: die Kinder, das Familienleben, das Packen, das Weiterziehen, das Einkaufen für eine 5-köpfige Familie, das Wieder-Neu-Anfangen, etc. Am liebsten würde ich mich mit einem Buch ein paar Tage in eine Ecke verkrümeln …
Aber es hilft ja nichts: Während Jochen den Mietwagen am Flughafen abholt, packe ich mit den Kindern und erledige die Bezahlung. Dann mache ich mich allein auf zum Supermarkt. Jochen und die Kinder sollen mich dann mit dem Mietwagen abholen.
Ich genieße es, allein durch den riesigen Laden zu laufen. Ich muss keinem Aufträge erteilen, die dann sowieso falsch ausgeführt werden, und keine Kinder betteln, dass sie sich etwas Süßes kaufen wollen. Nur ich, der Einkaufswagen und eine lange Liste für die nächste Woche. Das dauert, vor allem weil der Laden wirklich riesig ist. Irgendwann kommen die Kinder, schließlich auch Jochen. Vorbei ist es mit der Ruhe. Sie wollen helfen, ist ja nett. Aber natürlich bringt Jochen zuerst den falschen Speck (ich brauchte Bacon) und dann noch den falschen Senf (doch nicht den scharfen!). Das trägt nicht gerade zur besseren Laune beiderseits bei.
Die erste Stunde im Auto reden wir alle kein Wort miteinander, Mio´s Geplapper wird gnadenlos abgewürgt. Es ist doch unglaublich, aber wenn einer (oder zwei) mal schlecht drauf sind, so hat das gleich Auswirkungen auf die ganze Familie.
Erst einige Kilometer vor Neapel müssen wir wieder miteinander reden: Die Kinder sind hungrig, und außerdem haben wir ja noch keine Übernachtungsmöglichkeit. Ich habe in den letzten beiden Tagen einiges an Zeit investiert, um im Internet zwei bis drei Unterkünfte anzuschreiben, Jochen ebenfalls. Aber bis jetzt noch keine Antwort! Ich versuche es also jetzt via Handy nochmal – und: ich bekomme fünf Minuten später einen Anruf, aus England. Die (britische) Vermieterin würde uns ihr Ferienhaus für 50 Euro am Tag (absoluter Nebensaisonpreis) geben. Wir schlagen gerade noch rechtzeitig ein, denn an der eigentlichen Autobahnabfahrt sind wir schon vorbei, nun nehmen wir die nächste. Es wird zwar eine kleine Odyssee bis wir im Hinterland Neapels die „Villa“ gefunden haben, aber dann sind wir da! Die „Villa“ entpuppt sich als relativ neuer Bungalow in den Bergen am Rande eines kleinen Dorfes. Sie ist sehr modern eingerichtet, hat zwei Schlafzimmer, zwei Bäder und einen offenen Kamin! Die Kinder sind ganz aus dem Häuschen, es ist schön hier! Genauso hatten wir uns es vorgestellt: Eine einsame Lage, ganz für uns, in der Natur, ein bisschen Luxus und viel Zeit zum „Reset“ und zum Auftanken. Meine Laune bessert sich – allerdings nur sehr langsam. Das wird schon wieder …!
Nach dem Abendessen macht jeder etwas für sich, die Mädels gehen früh schlafen und ein kleines Bier hilft auch. So ist das eben, wenn man so lange Zeit zusammen reist. Eigentlich können wir sehr dankbar sein, dass wir es so lange miteinander aushalten. Familienzeit eben, aber auch mit Hochs und Tiefs. Zum Glück überwiegen bei Weitem die Hochs und schlechte Laune kennen wir so gut wie nicht!
Also, liebe Kerstin und family, jetzt muss ich doch mal wieder endlich kommentieren. Ich bin so froh, dass Ihr unversehrt wieder in Europa gelandet seid. Was fuer unglaubliche Abenteuer und Erlebnisse Ihr hinter Euch habt! Echt der Hammer! Wuensche Euch eine ganz gute letzte Etappe und viel Geduld mit einander!
Liebe Bekke, vielen Dank. Ich hoffe, wir sehen uns bald, dann gibt es ganz viel zu erzählen!
Liebe Kerstin,
Wow nun seid ihr schon wieder in Europa. Es war sehr interessant mit euch zu reisen. Was habt ihr doch für ein tolles Familienabenteuer hinter euch.
Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder in alter Frische. Es wird sicherlich eine große Umstellung für euch alle sein nach diesem Abenteuer.
Vielleicht kommst du mal nach Metzingen zu mir.
Ich wünsche euch allen noch eine schöne Zeit miteinander mit allen Höhen und Tiefen und natürlich eine gute Heimreise und natürlich ein gutes Einleben daheim.
Herzliche Grüße aus Mezzingen
Heidemarie Prax (fba Metzingen)
Liebe Heidemarie, ich habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut!! Vielen Dank und ich komme gerne!