Rückblick vom 22.7.2016
Wer hätte das gedacht: ich komme zum Segeln am Lake Malawi. Damit hätten wir gar nicht gerechnet, denn Segeln ist absoluter Luxus in einem Land, in dem man nicht weiß, was es am nächsten Tag zum Essen gibt. Und normalerweise gibt es diese Möglichkeit nur in unbezahlbaren Lodges (300 US-Dollar die Nacht aufwärts) oder eben gar nicht. Und dann das:
Die Fish Eagle Lodge hat zwei Katamarane zu mieten für 16 Euro am (halben) Tag. Diese Chance muss ich nutzen! Also, gleich nach dem Schulunterricht bauen wir einen auf. Die Angestellten hier haben keinerlei Ahnung von dieser Materie und dementsprechend sieht er auch aus: Das Vorstag ist fast abgerissen, viele Segellatten sind gebrochen und die Lattentaschen ausgerissen, bei der Befestigung der Wanten sind wir uns nicht sicher, ob sie wirklich so aussehen soll (seit wann sind die Wanten nicht direkt am Mast fest, sondern an dem Beschlag vor dem Mast, dort wo auch das Vorstag befestigt ist?). Der Wind am Vormittag ist ziemlich stark, wir schätzen Windstärke 4-5, aber zum Glück auflandig, da kann ja eigentlich nichts passieren.
Egal, Jochen und ich versuchen es. Wir bauen auf, lassen den Kat ins Wasser und los geht´s. Es ist mittags, der Wind hat schon ganz schön nachgelassen, die Welle aber noch nicht. Wir schaffen es raus, vorbei an den Unterwasserfelsen, der Wind frischt wieder auf – schön!!! Wegen der hackigen Welle müssen wir nochmal kurz zurück an den Strand, damit wir das Vorsegelfall durchsetzen können, dann ist alles super! Der Katamaran gleitet wie eine eins durchs Wasser, die Welle lässt nach, der Wind pendelt sich bei Stärke 2-3 ein und es macht einfach nur Spaß! Mit wechselnder Besetzung segeln wir vor unserem Strand auf und ab – bis abends! Was für ein tolles Gefühl, mal wieder Wind um die Ohren zu haben!
Am Abend bin ich dann ganz schön fertig und falle direkt nach dem Abendessen (Chili con Carne) ins Bett. Die Kinder und Gaby schauen sich noch einen schönen Dokumentarfilm auf Video von der BBC an.
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