Eisschicht DachzeltHeute Morgen ist der Deckel unserer Dachzelte mit einer dicken weißen Eisschicht überzogen. Wow – und das obwohl es bereits nach 8 Uhr ist und die Sonne darauf scheint. Ja, heute Nacht war es richtig kalt. Diese Temperaturen hatten wir in diesem Jahr nur zwei bis drei Mal in Lesotho. Jochen und mein Schlafsack sind jeweils schon (ich wage es gar nicht zu sagen!) 25 Jahre alt, die haben wir schon seit unserer Jugend. Also, so richtig warm sind die nicht mehr. Wir haben noch die Tagesdecke von Silas drübergelegt, der ja ganz gechillt in seinem Alkoven schläft und uns dann so richtig eingemummelt. So ging´s.
Mio und Juli im anderen Dachzelt haben außer ihrem eigenen Schlafsack noch jeweils eine Kuscheldecke und unsere beiden ebenfalls gut 20 Jahre alten dünnen Sommerschlafsäcke. Die haben sie miteinander zu einem großen verbunden und kuscheln sich so eng aneinander. Ging auch mit ein bisschen frieren ….

Heute Morgen sind wir jedoch froh, dass unsere Heizung nach Lust und Laune zumindest so ein bisschen anspringt, auch wenn sie dann alsbald beschließt, dass es jetzt wieder reicht. Wir heizen hauptsächlich mit unserem Gaskocher, der zumindest etwas Wärme verbreitet.
Den zum Glück sonnigen Vormittag nutzen wir für etwas Schulunterricht und Jochen schaut sich die Wasserpumpe an. Als er sie runterfallen lässt, hat sich die Frage, ob wir sie nochmals in Gang bekommen, auch erledigt. So einfach geht das!
Ja, und was mit den USB-Steckdosen passiert ist, erklären wir uns folgendermaßen: die Menschen, die unseren Onkel vom Schiff fahren wollten, konnten ihn nicht starten, weil die Batterie vollständig leer war (da sie den Hauptschalter beim Drauffahren nicht ausgemacht haben). Also haben sie überbrückt, dabei aber zuerst an die falsche Batterie (die 12V-Bordbatterie) angelegt – und das mit 24V. Diese zeigte nämlich eindeutige Überhitzungsspuren. Dabei hat es nicht nur die Batterie, sondern auch die USB-Steckdosen zerschossen. Ziemliche Dilettanten!

Wir beschließen, dass die Batterie nicht unser Hauptproblem ist, auch die Pumpe ist nur sekundär, denn wir haben ja noch die Trinkwasserkanister mit einer separaten Pumpe, nur die Heizung, die sollte funktionieren. Aber jetzt vertrauen wir erstmal auf eine kooperative Einstellung bzw. auf Wunderheilung unserer Heizung.

Als wir am Mittag losfahren, denken wir noch, wir fahren bis Florenz. Während der Fahrt jedoch entscheiden wir uns mal wieder spontan um: Silas und ich würden nämlich gern mal nach Venedig! Jochen war zwar schon dort, aber der Rest der Familie noch nie. Und soo weit ist das gar nicht, vor allem, wenn man bedenkt, dass es ab 16 Uhr sowieso kalt und dunkel wird und man am Campingplatz nicht mehr viel machen kann. Da können wir auch fahren. Also ziehen wir die gut 500km in einem Rutsch durch und kommen um 20 Uhr auf einem Campingplatz in Venedig an.