Die An- und Abreise ist schon ein Kapitel für sich. Wegen des großen Verkehrsaufkommens (und weil wir unseren Onkel Deutz nicht bewegen wollten), entschieden wir uns für den Zug. Eigentlich wollten wir schon früh da sein, denn Lorna und Allan zufolge sollten wir auf jeden Fall vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück sein. Aber daraus wurde nichts. Morgens ging es Rocky – „Juli´s Pony“ -nicht gut. Da war die Sorge natürlich groß und wir konnten es nicht einfach allein lassen. Schließlich sah es ganz gut aus und wir konnten los. Nein! „Ich bin noch nicht eingecremt!“, „Welche Schuhe soll ich anziehen?“, „Mama, soll ich meinen Foto mitnehmen?“, „Ich muss nochmal!“, „Ich habe meine Sonnenbrille vergessen!“, „Hast du schon die Handynummer von Lorna?“, …. Naja, so gegen 9 Uhr waren wir endlich abmarschbereit. Und das ohne Schule wohlgemerkt.
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Kategorie: Südafrika
Juli´s Blog: Ein Tag im FatPony-Ridingcenter
Morgens um 6 Uhr stehe ich auf und versorge die Pferde. Nun kann ich reiten oder frühstücken. Danach machen wir Schule. Die Schule geht von 8 Uhr bis 11 Uhr. Jetzt haben wir zwei Stunden frei bis zum Mittagessen. Das Mittagessen verläuft meistens mit Ulli, es gibt Müsli oder Brot und natürlich Tomaten mit Zwiebeln. Nun dürfen Silas, Mio und ich reiten. Mein Pferd heißt Rocky und es ist sehr faul. Aber es kann supertoll springen. Nach der Reitstunde haben wir gestern Satteldecken gewaschen und den Pferden Wasser und Futter gegeben. Jetzt können wir im Stall helfen. Das macht mir Spaß.
Abends kocht oder grillt Munir, meistens ziemlich scharf! Manchmal dürfen wir ein Eis haben, doch gerade können wir das Eis nur trinken, denn der Strom ist ausgefallen.
Leben mit Lorna und Allan im Großraum Kapstadt
Ich habe mir lange überlegt, wie wohl der Titel dieses Beitrags heißen soll …
„Leben in Kapstadt“ passt nicht, weil wir nicht in der Stadt sind und auch noch kaum von diesem Gelände heruntergekommen sind. „Leben im Backpacker“ passt nicht, weil es kein klassischer Backpacker ist.
„Leben mit Lorna und Allan“ ist ein guter Titel, weil ich glaube, dass wir hier auf sehr interessante und offene Menschen gestoßen sind und Lorna Dreh- und Angelpunkt für alles ist, was hier geschieht.
Silas Blog: Videoclip von der Pinguinkolonie
Hier seht ihr ein von Silas in Eigenregie gedrehtes, geschnittenes, vertontes und verschriftetes Video – seine erster komplett selbst erstellter Videoclip.
Sehr süß, oder?
Wie geht es jetzt weiter?
Nachdem wir übers Wochenende gemeinsam mit Omi aus dem überfüllten Kapstadt geflohen sind, haben wir zwei sehr schöne Tage in Kleinmond (ca. 100 km südöstlich von Kapstadt) an einem Campingplatz direkt am Strand verbracht. Wir mussten einiges an Schule nachholen und haben ansonsten hauptsächlich die hohe Brandung am Strand genossen. Vor allem Silas kam hier auf seine Kosten – er war fast nicht mehr aus dem Wasser zu kriegen.
Gestern sind wir nun zurück nach Kapstadt in den Backpacker FATPONY gefahren. Hier haben wir bereits letzte Woche vor Omis Ankunft zwei Nächte verbracht. Dieser Backpacker ist ein sehr erstaunlicher Ort, von dem wir noch viel lernen können. Er wird geführt von Lorna, die eine Pferdenärrin ist und zusätzlich zum Backpacker auch noch einen Reitstall betreibt. Ich habe schon vor Monaten Kontakt zu ihr aufgenommen über die Internetplattform www.helpx.net. Diese Plattform vermittelt zwischen Menschen, die Hilfe anbieten und solchen, die Hilfe suchen. Von Farmarbeit über Au-Pair zur Arbeit im Hotel kann man hier als angemeldeter Helfer so gut wie alles finden. Wir treffen hier auf unheimlich offene Menschen, auch wenn es in unseren „deutschen“ Augen sehr chaotisch zugeht. Wir sind auf jeden Fall gespannt auf die Erfahrungen, die wir hier noch machen werden.
Wir haben uns schon sehr früh damit beschäftigt, was wir denn außer Reisen noch für Erfahrungen machen möchten in diesem Jahr. Aus früheren Reisen wissen wir, dass man des Reisens nach einiger Zeit überdrüssig wird und man sich nach echten, tiefergehenden Kontakten und nach einer Aufgabe sehnt. Deshalb haben wir uns von vornherein vorgenommen, an zwei bis drei Stationen auf unserer Reise länger zu bleiben, um dort etwas zum Leben beitragen zu können. Dieser Backpacker ist nun unsere erste Station. Hier werden wir für ca. 2-3 Wochen bleiben, bei der Arbeit helfen und dafür freie Kost und Logis genießen. Außer uns sind noch einige andere Helfer über Helpx hier, zu tun gibt es auch einiges, aber „the African way“, d.h. ja nicht überarbeiten …. Juli ist auf jeden Fall im Pferdeglück, denn sie kann sich hier um die Pferde kümmern, Stall ausmisten, reiten, etc. Auch Silas und Mio hatten heute ihren ersten Reitunterricht.
Allerdings bedeutet das auch, dass wir versuchen werden, unser Visum in Südafrika zu verlängern. Als Tourist bekommt man maximal 90 Tage. Das wird uns nicht reichen, denn wir haben noch eine weitere Station in den Drakensbergen auf einer Farm geplant. Wir werden bereits hier in Kapstadt versuchen, diese Verlängerung zu bekommen. Drückt uns dafür mal die Daumen!
In den nächsten Tagen können wir euch also einiges über das richtige Leben in Südafrika aus Sicht der Einheimischen berichten.
Reisen mit Omi – wie klappt das eigentlich?
Seit 6 Tagen haben wir Omi im Onkel Deutz an Bord. Sie hat sich ganz spontan – innerhalb eines halben Tages! – dazu entschlossen, 10 Tage mit uns in Kapstadt zu verbringen und so Mio´s Geburtstag mitzufeiern.
Um ganz ehrlich zu sein, hat sie sich mit unserer Afrika-Reise im Voraus etwas schwergetan. Das hatte verschiedene Gründe, denn eigentlich ist sie selbst unheimlich gern auf Reisen. Aber so lange die Kinder aus der Schule nehmen, fand sie nicht so gut. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass sie nun zu uns gekommen ist. Und so konnte sie nun mit eigenen Augen sehen, dass es den Kindern hier gar nicht so schlecht geht, dass sie trotzdem etwas lernen und dass sie ihre Freunde zwar vermissen, aber auch gut mal eine Weile ohne sie auskommen.
Zuerst hatte ich echte Zweifel, dass wir hier im Onkel Deutz auch zu sechst leben können und dachte eher daran, auf einem Campingplatz ein Chalet oder ein Zimmer anzumieten. Aber da unser erster Campingplatz keine solchen zu bieten hatte, quartierten wir die Omi in unserem „Wohnzimmer“ ein. Hier können wir unsere Sitzecke in ein Schlafsofa verwandeln. Ihr Koffer kam ins „Bad“ und während der Fahrt sitzt sie hinten zusammen mit den Kindern und hat einen riesen Spaß. So lebt es sich erstaunlich gut, auch wenn es natürlich sehr eng zugeht. Und wenn es nach den Kindern ginge, könnte Omi den Rest des Jahres mitfahren.
Wir sind sehr stolz auf sie!
Silas Blog: Die Gefängnisinsel “Robben Island“
Wir sind in Kapstadt angekommen! Nach einer Woche Klettern in den Cederbergen (was sehr schön war), in dem Open Air Restaurant “Muisbosskerm“ den Bauch voll schlagen und schließlich einer langen Fahrt erreichten wir Kapstadt. Doch in Kapstadt dann den Backpacker “Fat Pony“ zu finden, war nicht ganz so einfach.
Gestern, am Freitag, wollten wir einen Ausflug zu dem Gefängnis auf der Insel Robben Island machen. In diesem Gefängnis wurde ca. 20 Jahre lang Nelson Mandela gefangen gehalten. Er wurde später der erste schwarze Präsident von Südafrika und durch ihn bekamen die Weißen und die Schwarzen die gleichen Rechte. Wir waren also um 11:00 Uhr am Hafen, von dem man mit einem Schiff zu der Insel fahren konnte. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Natürlich war ich gespannt, wie so eine Gefängniszelle aussieht und wie es den Gefangenen erging. Doch eine Führung, dazu auf Englisch??
Juli´s Blog: Unser Ausflug nach Robben Island
Wir waren vorgestern auf der Gefängnisinsel Robben Island, sie heißt so, weil es dort viele Robben gibt. Wir wurden mit einem Schiff hinübergefahren. Das war ziemlich cool, denn wir haben Wale gesehen. Es waren Buckelwale und Blauwale, die Blauwale sind hinausgesprungen, und bei den Buckelwalen hat man nur den Rücken gesehen. Dann haben wir noch 3 Pinguine und einen Stachelrochen gesehen. Die Überfahrt war ziemlich kalt, und als wir dann ausstiegen, war uns wieder heiß. Wir hatten einen Führer, der hat uns mit einem Bus die Insel gezeigt. Zwei Mal sind wir ausgestiegen, das erste Mal haben wir ein paar Hundekäfige und eine Einzelwohnung von Robert Sobukwe besichtigt. Denn er war als erstes in Johannesburg im Gefängnis, doch dann sollte er frei gelassen werden, aber das ging wegen irgendwelchen politischen Gründen nicht. Stattdessen kam er nach Robben Island, und musste dort dann nochmal ganze sechs Jahre verbringen, und das auch noch alleine!
Mio´s Geburtstag, Kap der Guten Hoffnung und Robben Island
Wir waren so viel unterwegs in den letzten Tagen, dass ich erst heute zum Schreiben komme. Der Besuch von Omi, Mio´s Geburtstag, Robben Island und ein berühmtes Radrennen rund um die Kaphalbinsel haben uns ganz schön auf Trab gehalten.
Vielen Dank für die Glückwünsche auf unserem Blog – Mio hat sich sehr gefreut und es war für sie und uns alle ein sehr schöner Geburtstag! Sie hat sogar entgegen aller Befürchtungen ihrerseits eine Menge Geschenke bekommen, das beste davon war ein Füller, den wir noch heimlich in Deutschland gekauft und mitgenommen hatten.
Spontaner Besuch von Omi in Kapstadt
Morgen ist Mio´s Geburtstag und ratet mal, wer heute zu Besuch gekommen ist? Die Omi!! Wir haben sie heute vom Flughafen abgeholt. Der Entschluss war sehr spontan und wurde erst vorgestern getroffen – dann Flug gebucht, abgeflogen und schon da!
Wir haben den Kindern nichts verraten, und sie haben auch nichts geahnt bis wir tatsächlich am Gate standen. Nun können wir morgen eine richtige Geburtstagsparty für Mio feiern.
Wir sind auf der südlichen Kaphalbinsel und werden morgen auf Mio´s innersten Wunsch die Pinguinkolonie besuchen. Und Kuchen wird es auch geben!