Von Freitagabend bis Montag waren wir im Naukluft Nationalpark. Wunderschönes Camp an einem Bergbach umgeben von hohen Felswänden, auf denen Paviane und Mammutmeerschweinchen (die heißen Klippschliefer, wie wir seit kurzem wissen) herumturnen. Über uns nisten die sympatischen Webervögel. Der Bach übt eine unheimlich große Anziehungskraft auf die Kids aus und so wird gebaut und gestaut und geplanscht. Als wir am nächsten Morgen erfahren, dass hier außer den Pavianen auch schwarze Mambas leben – und zwar dort in dem Schilf – ist die Lust auf Bachplanschen deutlich gedämpft. Zum Glück haben sie uns am Park-Gate vor den Pavianen gewarnt!! Die sind sicher gefährlicher als die Mambas, oder?
Der Samstag war ein Ruhetag: Juli hat ein ganzes Buch gelesen, Silas und Jochen haben unseren Außenscheinwerfer montiert, Mio und ich haben die Wäsche aus unserer Waschmaschine „nachbearbeitet“ – die Gravelroad war nicht schüttelig genug, so dass wir mit der Hand noch nachgeholfen haben. Der Ruhetag ohne Schule und sonstigen Verpflichtungen war für alle eine echte Wohltat. Habe sogar meine Slackline aufgespannt und ein bisschen geübt.
Am Sonntag machten wir uns zu Fuß am frühen Morgen auf den Weg hinauf in die Berge. Es gibt einen gut markierten Rundwanderweg zu mehreren Pools und weiter zu Höhlen. Da Silas aber seit dem Vorabend nichts essen konnte aufgrund einer Magenverstimmung, waren wir etwas geschwächt unterwegs und begnügten uns mit dem Erreichen der wunderschönen Naturbecken mit glasklarem Wasser, einigen riesigen Flusskrebsen, Molchen und Kaulquappen. Im wahrsten Sinn des Wortes: Echt cool! Nur schade, dass wir die Affenhorde nicht wirklich gesehen haben. Die waren wahrscheinlich in der Zwischenzeit auf unserem Campingplatz, denn als wir zurückkamen, haben wir die Spuren der Paviane auf unserem Onkel Deutz gesehen und wie sie versucht haben, unsere Waschmaschine zu öffnen. Aber Onkel Deutz hat gut die Stellung gehalten und keinerlei Kampfspuren sind zurückgeblieben. Wir hatten vorsorglich vor dem Loslaufen die Dachzelte heruntergekurbelt, da wir die Storys von wilden Pavianen, die Reißverschlüsse aufzerren und in Zelte kacken für gar nicht so unwahrscheinlich gehalten haben.
Heute sind wir nun weiter nach Sesriem gefahren (ca. 3h), hier ist das Tor zur (sehr schönen) Hölle, aber eben abartig heiß. Morgen werden wir um 4.30 Uhr aufstehen, um die 60km bis Sossusvlei in aller Frühe zu bewundern. Hier in der Wüste sind Mittagstemperaturen von 50 Grad keine Seltenheit. Die wollen wir eher meiden – warum wohl?
Ab morgen werden wir weiter gen Süden ziehen und schauen, ob wir nicht die Wüste so langsam etwas hinter uns lassen könnten.