Am folgenden Tag machen wir von der Semonkong Lodge noch eine kurze Wanderung zu dem berühmten Wasserfall Maletsunyane. Das heißt, Jochen, Silas, Mio und ich laufen, Juli reitet. Lesotho ist bekannt für sein „Ponytrekking“ und das kann sich Juli natürlich nicht entgehen lassen. Und sie kann sehr, sehr hartnäckig sein, wenn sie etwas will! Auf dem Weg dorthin laufen wir über Wiesen und Felder, es gibt eigentlich keine definierten Wege. Uns begegnen viele Menschen, die alle irgendwohin unterwegs sind. Die meisten in ihrer traditionellen Bekleidung, viele zu Pferd, einige zu Esel. Es ist unglaublich, was für ein einfaches und abgeschiedenes Leben die Menschen hier führen. Erst vor einem Jahr wurde die Teerstraße nach Semonkong gebaut, das heißt, die Menschen hier sind bisher noch mit sehr wenig Touristen in Kontakt gekommen.


Der Wasserfall ist sehr beeindruckend und wirklich hoch! Wir vespern und laufen wieder zurück. Jochen ist noch nicht so richtig fit. Außerdem wollen wir heute noch weiterfahren. Auf dem Rückweg kommen wir an einer öffentlichen Einrichtung zur Schaf- bzw. Ziegenschur vorbei. Hier liefern die Bauern ihre Wolle ab. Heute ist dort eine Art Versammlung. Eine große Menschenmenge sitzt auf dem Boden, vor ihnen hat eine Reihe Männer auf Stühlen Platz genommen. Diese erklären etwas. Einige der Sitzenden melden sich zu Wort. Um was es geht, können wir leider nicht verstehen – würden wir aber gern!! Es muss etwa mit der abzuliefernden Wolle zu tun haben.
Zurück am Campingplatz packen wir unsere sieben Sachen und fahren los. Heute schaffen wir es nicht mehr weit und übernachten an einem schönen Platz mit Aussicht kurz vor dem Städtchen Roma.

Der nächste Tag ist ein Fahrtag. Wir schaffen nur knapp 200 km in 7 Stunden. Ein Wahnsinn diese Berge!! Es gibt keine Minute, in der es gerade ausgeht. Hoch, runter, Kurve hinter Kurve. Zum Glück ist die Straße geteert und sehr neu, bis auf das Stück zwischen Tsebe-Tsebe und Katse (ca. 60 km). Wieder übernachten wir in der freien Natur.

Auch heute legen wir wieder einen langen Fahrtag ein. Wir passieren unseren höchsten Pass mit über 3000m und kommen schließlich im Norden von Lesotho in der Tiefebene von Leribe an. Endlich kommen wir wieder schneller voran! Auch die Natur wird deutlich lieblicher und ist nicht mehr so rau wie im Hochland. Leider haben wir keine Zeit mehr, auch im Norden von Lesotho einen Nationalpark zu besuchen. Deshalb fahren wir am Nachmittag wieder über die Grenze und übernachten in Fourisburg (Südafrika).