Am letzten Samstag haben wir fünf uns mit einem Mietwagen auf die Reise nach Windhoek gemacht. Fahrtzeit: knapp fünf Stunden. Wir wollten uns die Stadt anschauen, uns mit einer Familie treffen, die eine ähnliche Reise macht wie wir und außerdem sollten die Kinder einen Tag die Waldorfschule in Windhoek kennenlernen.
Auf dem Weg dorthin haben wir einen kleinen Stopp an einer Straußenfarm bei Okahandja gemacht. Unsere Kids waren sehr beeindruckt von den imposanten Vogelsträußen, vor allem von dem tanzenden Strauß namens Hans (Video folgt morgen!) und den frisch geschlüpften Baby-Sträußen, sowie den sprechenden Papageien, den Schildkröten (mit Babys), von dem echten Krokododil in einer Badewanne und den Webervögeln, die ihre kunstvollen Nester als Grashöhlen an die Äste der Bäume hängen.
Weiter ging´s nach Windhoek, wo ich am Vortag für uns ein Zimmer in einem der beiden Backpacker reserviert habe. Backpacker … das erinnert doch an die Jugend, oder? Allerdings fanden wir es dann doch alle ein bisschen heftig dort: die etwas unwillige Dame an der Rezeption daddelte lieber auf ihrem Handy als uns ein Zimmer zu besorgen, außerdem wusste sie nicht, ob noch etwas frei war. Sie hatte dann nur noch einen „Dorm“ für uns oder ein Dreibettzimmer. Im „Dorm“ war eine etwas abgewrackte Deutsche, die nicht so recht wusste, was sie wollte. Also: im Dreibettzimmer die Betten zusammenschieben, alle Kinder und ich rein, Jochen in den „Dorm“. Ich kann nur sagen: Wir hatten die bessere Nacht und in der zweiten kam Jochen dann auch noch zu uns. Dann wurde es aber doch etwas eng ….
Am nächsten Morgen waren wir alle ein bisschen „unpässlich“ und Teile der Familie waren so gar nicht motiviert die Stadt anzuschauen. Die Laune besserte sich zum Glück im Laufe des Vormittags und da es in Windhoek sowieso nicht so viel zu sehen gibt, war das genau die richtige Portion an Kultur für uns an diesem Sonntagvormittag.
Nachmittags waren wir dann bei Stefan, Katrin und Kids aus München eingeladen: Sie reisen unter dem Namen „Schneewittchen (ihr LKW) und die 7 Zwerge“ durch das südliche Afrika. 7 Zwerge für die 7-köpfige Familie. Seit einigen Wochen haben sie ein Haus in Windhoek gemietet, weil ihre Kinder hier für einige Monate zur Schule gehen sollen. Was soll ich sagen? Es hat einfach gepasst! Die Kids waren super glücklich, jede/r hatte gleich eine/n Freund/in gefunden, es gab einen Pool, etwas zu essen und die gleiche Wellenlänge.
Abends: wieder Backpacker. Schnell rein ins Zimmer, Tür zu, schlafen …. Wenn nicht Juli mir immer ihren Arm ins Gesicht schlenkern würde!
Heute – am Montag – mussten wir schon um 5.30 Uhr aufstehen, in Namibia ist Schulbeginn um 7.10 Uhr. Puh, echt früh. Aber so konnten wir uns wenigstens schnell von dem Backpacker verabschieden. Die Waldorfschule liegt am Ortsrand, die Kids wollten erst nicht so …. Aber manchmal muss man eben etwas mit Druck arbeiten und sie vor vollendete Tatsachen stellen. Also: Morgenkreis mit der ganzen Schule, dann jede/r in die entsprechende Klasse: Silas in die siebte, Juli in die fünfte und Mio in den Kindergarten, da die erste Klasse erst morgen mit dem ersten Schultag startet.
Jochen und ich: Kaffee trinken!!! Und zwar ganz allein, auch mal schön.
Und: den Kids hat es super gefallen. Silas wollte am nächsten Tag gleich nochmal hin. Vielleicht lag es daran, dass sein Nutellabrötchen zum Vesper so beliebt war? Sogar Juli hat gut durchgehalten, obwohl in ihrer Klasse nur englisch gesprochen wurde. Mio hat allen Kindern das Falten von Papierschiffen, Fliegern und T-Shirts beigebracht.
Die Waldorfschule finanziert sich zu über 50% aus Spendengeldern und wird deutsch geführt, d.h.auch die Unterrichtssprache ist fast nur deutsch. Die meisten Familien können das Schulgeld nicht aufbringen. Und hier wir sehr gute Arbeit geleistet. Über Spenden oder Patenschaften würde sich die Schule sehr freuen!! Vielleicht hat sich der ein oder andere von euch das schon lange mal überlegt – hier wäre die Chance, so etwas anzugehen. Hier kannst du spenden.
Nach der Schule traten wir die Rückfahrt nach Hause an. Allerdings mit Hindernissen: eine der unzähligen Polizeikontrollen wollte unseren Kofferraum checken und sie konnten nicht glauben, dass wir keine illegalen Waren dabeihaben. Hatten wir aber nicht. Pech für sie! Alles in allem ein sehr erfülltes und gefülltes Wochenende!
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