Nachdem wir übers Wochenende gemeinsam mit Omi aus dem überfüllten Kapstadt geflohen sind, haben wir zwei sehr schöne Tage in Kleinmond (ca. 100 km südöstlich von Kapstadt) an einem Campingplatz direkt am Strand verbracht. Wir mussten einiges an Schule nachholen und haben ansonsten hauptsächlich die hohe Brandung am Strand genossen. Vor allem Silas kam hier auf seine Kosten – er war fast nicht mehr aus dem Wasser zu kriegen.
Gestern sind wir nun zurück nach Kapstadt in den Backpacker FATPONY gefahren. Hier haben wir bereits letzte Woche vor Omis Ankunft zwei Nächte verbracht. Dieser Backpacker ist ein sehr erstaunlicher Ort, von dem wir noch viel lernen können. Er wird geführt von Lorna, die eine Pferdenärrin ist und zusätzlich zum Backpacker auch noch einen Reitstall betreibt. Ich habe schon vor Monaten Kontakt zu ihr aufgenommen über die Internetplattform www.helpx.net. Diese Plattform vermittelt zwischen Menschen, die Hilfe anbieten und solchen, die Hilfe suchen. Von Farmarbeit über Au-Pair zur Arbeit im Hotel kann man hier als angemeldeter Helfer so gut wie alles finden. Wir treffen hier auf unheimlich offene Menschen, auch wenn es in unseren „deutschen“ Augen sehr chaotisch zugeht. Wir sind auf jeden Fall gespannt auf die Erfahrungen, die wir hier noch machen werden.
Wir haben uns schon sehr früh damit beschäftigt, was wir denn außer Reisen noch für Erfahrungen machen möchten in diesem Jahr. Aus früheren Reisen wissen wir, dass man des Reisens nach einiger Zeit überdrüssig wird und man sich nach echten, tiefergehenden Kontakten und nach einer Aufgabe sehnt. Deshalb haben wir uns von vornherein vorgenommen, an zwei bis drei Stationen auf unserer Reise länger zu bleiben, um dort etwas zum Leben beitragen zu können. Dieser Backpacker ist nun unsere erste Station. Hier werden wir für ca. 2-3 Wochen bleiben, bei der Arbeit helfen und dafür freie Kost und Logis genießen. Außer uns sind noch einige andere Helfer über Helpx hier, zu tun gibt es auch einiges, aber „the African way“, d.h. ja nicht überarbeiten …. Juli ist auf jeden Fall im Pferdeglück, denn sie kann sich hier um die Pferde kümmern, Stall ausmisten, reiten, etc. Auch Silas und Mio hatten heute ihren ersten Reitunterricht.
Allerdings bedeutet das auch, dass wir versuchen werden, unser Visum in Südafrika zu verlängern. Als Tourist bekommt man maximal 90 Tage. Das wird uns nicht reichen, denn wir haben noch eine weitere Station in den Drakensbergen auf einer Farm geplant. Wir werden bereits hier in Kapstadt versuchen, diese Verlängerung zu bekommen. Drückt uns dafür mal die Daumen!
In den nächsten Tagen können wir euch also einiges über das richtige Leben in Südafrika aus Sicht der Einheimischen berichten.