Rückblick vom 11.9.2016:
An meinem 13. Geburtstag waren wir etwa 150km nach der äthiopischen Grenze im Nirgendwo. Wir hatten beschlossen an meinem Geburtstag zu einem Campingplatz an einem See zu fahren, der allerdings noch ca. 250km entfernt von unserem Übernachtungsplatz war. Ich war trotzdem furchtbar aufgeregt am Abend davor. Als ich am Morgen erwachte, sah ich zuerst nichts, denn ich hatte extra meine grüne Decke vor mein Bett gehängt.

Vom Bett durfte ich dann erstmal ins Bad, natürlich ohne auf den Tisch schauen zu können. Als ich dann aus dem Bad kam, erwartete mich ein “Zum Geburtstag viel Glück“ Lied und ein Tisch mit Geschenken. Ich bekam ein Armband und eine Packung Haribo Colaflaschen von der Juli, außerdem sagte sie, sie hätte auch noch eine Überraschung, wenn wir am Campingplatz sind. Mio schenkte mir eine CD und eine Schachtel Kinderriegel. Zuletzt bekam ich von Mama und Papa ein T-Shirt mit der Aufschrift “Braai Master“ (Braai ist der südafrikanische Ausdruck für grillen) und ein kleinen, roten Bluetooth Lautsprecher. Das waren alles sehr schöne und tolle Geschenke, und es war alles dabei, was ich mir gewünscht hatte.
Jetzt hatten wir ein Frühstück mit Geburtstags-Kirschkuchen, den sie (wahrscheinlich) in Nairobi gefunden haben.
Danach fuhren wir los, um noch am Nachmittag anzukommen. Anfangs lief noch alles gut, außer dass es relativ viele Speedbumps gab. Aber nach ungefähr 1 Stunde verwandelte sich die gute Straße in Schotterpiste. Und das blieb sie leider ziemlich lang, zwischendurch kam auch mal wieder 100m geteert, aber das war auch nicht besser, denn es gab sehr, sehr viele Schlaglöcher. Aber wir machten das Beste daraus: Wir spielten Tabu, hörten meine neue CD, Mama las aus dem  Franzbuch etwas vor und machte während der Fahrt Brote für uns, was bei dem Geholpere nicht gerade einfach war. Als die Straße am Nachmittag immer noch nicht besser geworden war, durften wir hinten noch einen DVD anschauen.
Erst als wir bei den letzten 30km waren, wurde die Straße wieder gut, und wir konnten vor der Dunkelheit an unserem Campingplatz ankommen – den es allerdings nicht mehr gab!
Hilft nichts als weiter fahren. Mama wusste noch von einem Hotel, das auch hier in der Stadt war, bei dem man vielleicht campen könnte. In der Dunkelheit fuhren wir durch die Stadt zu dem Hotel, das wir allerdings auch nicht fanden. Stattdessen kamen wir an einem Hotel namens Lewi-Resort raus, bei dem wir dann zum Glück vor dem Tor parken durften. Wir alle waren ein wenig niedergeschlagen, dass wir an keinem Campingplatz angekommen waren und so lange gefahren sind. Papa versprach mir aber meinen Geburtstag nachzuholen, morgen, denn es gab einen Campingplatz nur 50km weiter auch an einem See mit hohem Sodagehalt. Zum Abendessen gab es dann, wie gewünscht, Kässpätzle. Julis Überraschung machten wir dann am nächsten Tag, die außerdem sehr lecker war: Sie hatte ein Schokoladenfondue gemacht!
Es war trotzdem ein schöner Tag und eben, ein Geburtstag in Äthiopien!